ALBERT SCHWEITZER - DER MUSIKER

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Mit acht Jahren, kaum dass die Füße lang genug waren, um die Pedaltasten zu erreichen, begann Albert Schweitzer Orgel zu spielen. 

Seine Großväter von väterlicher wie von mütterlicher Seite waren neben ihren anderen Ämtern auch Organisten gewesen. Großvater Pastor Schillinger beschäftigte sich viel mit Orgel und Orgelbau und machte weite Reisen, nur um ein neues Instrument kennenzulernen. 

Ab Herbst 1885 besuchte Albert das Gymnasium in Mühlhausen. Seinem dortigen Musiklehrer Eugen Münch, einem jungen Organisten an der dortigen St.-Stephans-Kirche, verdankt er, dass er frühzeitig mit den Werken des Thomaskantors bekannt wurde und vom fünfzehnten Lebensjahr an gediegenen Orgelunterricht genoss. 

Im Oktober 1893 hatte Schweitzer die Möglichkeit, den Orgelunterricht des Pariser Orgelmeisters Charles Marie Widor zu genießen. Aufgrund seiner guten Vorkenntnisse nahm ihn Widor als Schüler an, obwohl er sonst seine Tätigkeit auf die Angehörigen der Orgelklasse des Konservatoriums beschränkte. 

1898 fuhr er nach Paris, um an der Sorbonne Philosophie zu hören und sich bei Widor im Orgelspiel weiterzubilden. Bald nahm Albert Schweitzer außer dem Orgelunterricht noch bei zwei berühmten, aber in ihren Methoden streng entgegengesetzten, ja geradezu verfeindeten Lehrern Klavierunterricht. In den Jahren 1903 und 1904 verwandte er all seine freie Zeit darauf, ein Buch über Bach zu schreiben, und stellte im Herbst 1905 eine Studie über den Orgelbau fertig.